Hallo, Großer Panda

Wer schleicht da durch das Bambusdickicht? Schwarze Ohren, weißer Kopf und schwarze Nase kommen zum Vorschein – ganz klar, das ist ein Großer Panda, das Wappentier des WWF.

© Michel Gunther / WWF

Trotz seiner auffälligen Färbung ist es nicht leicht, einen Großen Panda in der Wildnis zu entdecken. Mit Hilfe von Kamerafallen in den Projektgebieten ist es uns gelungen.

Der Große Panda und seine Nachbarn

© WWF China and Dujiangyan Forest Farm WWF + © Richard Barrett / WWF

Durch die Kamerafallen wissen wir, wo und wie wir die Großen Pandas schützen müssen – zum Beispiel durch neue Waldkorridore, die wir für sie angepflanzt haben. Die versteckten Kameras haben uns verraten, dass die Tiere die neuen Wege nutzen und sich in neue Gebiete ausbreiten. Was der WWF alles tut, um den Großen Pandas zu helfen, erfährst du gleich weiter unten.

Die Heimat der Großen Pandas

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Einst bewohnten Große Pandas den größten Teil Chinas sowie den Norden Myanmars und Vietnams. Heute leben die Großen Pandas nur noch in sechs voneinander isolierten Bergregionen im Südwesten Chinas. Dort bewohnen sie die nebelfeuchten und bambusreichen Bergwälder mit jeder Menge Bambus – meist in Höhen zwischen 1.500 und 3.000 Metern. Dank ihres dichten Fells schaffen sie es sogar bis auf über 4.000 Meter hohe Berge.

Im Winter wandern sie oft in tiefere Regionen. Zwar wird es dann auch dort empfindlich kalt und es liegt auch oft Schnee. Aber mit ihrem dichten Fell sind die Großen Pandas gut gegen Kälte und Feuchtigkeit geschützt. Sie halten auch keine Winterruhe, denn ihr Bambus wächst das ganze Jahr über.

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Großbär Großer Panda

© Bernard De Wetter / WWF

Der Große Panda gehört zu den sogenannten Großbären und ist damit eng mit Brillenbär, Eisbär, Braunbär und Schwarzbär verwandt.

Aber nicht jeder Panda ist ein Großer Panda. Kennst du schon den Roten Panda? Der lebt zum Beispiel in den Wäldern des Himalayas, des größten Gebirges in Asien. Rote Pandas haben rötliches Fell und sind viel kleiner als Große Pandas, deshalb werden sie auch „Kleine Pandas“ genannt.

 

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© Ola Jennersten / WWF Schweden

Kleine und Große Pandas sind nicht miteinander verwandt. Den gemeinsamen Namen haben sie, weil sie beide gern Bambus futtern. Das Wort „Panda“ stammt vom nepalesischen Wort „Nigalya ponya“, das bedeutet „Bambusesser“.

Noch etwas haben Große und Rote Pandas gemeinsam: Beide besitzen an den vorderen beiden Tatzen einen „falschen“ sechsten Finger, den sie wie einen Daumen benutzen. Sehr praktisch zum Festhalten der Bambusstängel. Mehr dazu erfährst du weiter unten im Bauplan.

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So leben Große Pandas

Im Gegensatz zu anderen Bären hocken sie oft gemütlich auf dem Boden und knabbern Bambus.
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Auch wenn er zu den Raubtieren gehört: Ein Großer Panda futtert fast nur Bambus, und zwar täglich 9 bis 18 Kilogramm! Das ist so, als würdest du bis zu 120 Äpfel am Tag essen. Ein Großer Panda ist damit etwa 12 Stunden beschäftigt!

Pandas verspeisen zwar mehr als 60 verschiedene Bambusarten. Bambus enthält allerdings meist nur wenige Nährstoffe und die meisten davon scheidet der Panda wieder aus. Nur weil er so eine Menge frisst, bekommt sein Körper genug Energie. Ganz selten frisst er auch mal andere Pflanzen, Insekten und kleine Wirbeltiere.

Schon gewusst?

Wer so viel Bambus frisst, muss mehr aufs Klo: Der Große Panda scheidet jede Tag bis zu zehn Kilogramm Kot aus.

© John Mackinnon / WWF

Trotz ihres großen Gewichts von bis zu 125 Kilogramm können Große Pandas recht geschickt auf Bäume klettern. Sie können außerdem gut schwimmen.

Große Pandas sind ziemlich bequem. Doch droht Gefahr, können sie bis zu 32 Stundenkilometer schnell sprinten. Das ist so fix, dass sie dich auf deinem Fahrrad abhängen würden.

 

© Bernard De Wetter / WWF
© GettyImages

Genau wie seine Bärenverwandten ist der Große Panda ein Einzelgänger und lebt allein in einem Revier. Dort zeigt er mit Kratzspuren an Bäumen und Duftmarken: „Hier lebe ich!“

Schon gewusst?

Große Panda-Männchen pinkeln sogar manchmal im Handstand an einen Baum, um vorzutäuschen, sie wären viel größer! Davon sind Weibchen beeindruckt, während andere Männchen einen großen Bogen um das Revier machen.

Panda-Nachwuchs

© Yong Yange / WWF China

Männchen und Weibchen treffen sich nur zur Paarung. Weibliche Pandabären sind nur einmal im Jahr wenige Tage lang fruchtbar. Sie bringen ein bis zwei Junge zur Welt, meist in einem hohlen Baum oder einer Höhle.

Bei der Geburt sind die Jungtiere rosa mit nur wenigen weißen Haaren, ungefähr so klein wie ein Hamster und wiegen gerade mal so viel wie ein bis zwei Tafeln Schokolade (80 bis 200 Gramm). In der Wildnis zieht Mama Panda nur das Erstgeborene auf, sofern es gesund ist.

© WWF

Nach drei Wochen zeigt sich das schwarz-weiße Fell. Und die Jungen wachsen schnell. Im Alter von eineinhalb bis drei Jahren suchen sie sich ein eigenes Revier.

Das Jungtier auf dem Bild ist schon zwei Monate alt. Es lebt in einer Aufzuchtstation und wird gerade gewogen.

© WWF

Insgesamt säugt die Pandamutter ihr Junges etwa neun Monate lang. Ab dem fünften Monat gibt's den ersten Bambus!

Nach eineinhalb bis drei Jahren schließlich geht der junge Panda dann seiner eigenen Wege. In freier Wildbahn werden Große Pandas bis zu 20 Jahre alt. Der älteste bekannte Große Panda (in einem Zoo) verstarb mit 36 Jahren.

Bauplan der Natur

© Tobi Dahmen / WWF

Großer Panda:

  • 1,20 bis 1,80 Meter lang
  • Männchen 85 bis 125 Kilogramm schwer
  • Weibchen 70 bis 100 Kilogramm schwer

Die Ohren sind, typisch für Bären, klein und rund. Trotzdem kann der Große Panda damit sehr gut hören.

Die Augen: Der Pandabär ist kurzsichtig – das heißt, er sieht alles in der Ferne unscharf.

© Richard Barrett / WWF

Die Supernase: Der Pandabär kann besser riechen als ein Hund. Er orientiert sich auch über seine Nase. Damit findet er seinen Weg, erschnuppert Bambus und kann wohl andere Große Pandas am Geruch unterscheiden.

Ein Maul zum Bambusbeißen: Die Kaumuskeln sind sehr kräftig und die Backenzähne groß.

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Duftdrüsen: Unter dem kurzen Schwanz sitzen Drüsen. Mit deren Sekret kennzeichnen vor allem männliche Pandas ihr Revier und liefern Artgenossen viele Informationen.

Das Fell ist dicht und kuschelig und hält den Bären in den kühlen Bergregionen warm. So spart er auch Energie, denn über seine Nahrung bekommt er davon ja nur wenig.

© Wang Lang / NR Peking University / WWF China

Die Beine sind sehr kräftig. An den Tatzen sitzen je fünf scharfe Krallen. Mit ihnen findet der Große Panda sicheren Halt beim Klettern. Er kann seine Krallen nicht einziehen. Die Zehen sind beim Laufen nach innen gerichtet.

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Die „falschen“ Daumen: Die Anhängsel an den beiden vorderen Tatzen sind keine richtigen Daumen, sondern verlängerte Knochen der Handwurzel. An ihnen sitzen keine Krallen. Der Pandabär nutzt diese Schein-Daumen, um Bambus zu greifen und richtig gut festzuhalten.

© Tobi Dahmen / WWF

Willst du dich mit einem Großen Panda messen?

Vergleiche deine Größe mit einem Bambusbären!

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Große Pandas in Not

© Fritz Pölking / WWF

Lange Zeit führte die Rote Liste bedrohter Arten den Pandabären als „stark gefährdet“. Das hat sich inzwischen geändert, er gilt heute als „gefährdet“. Das ist etwas weniger schlimm. Denn im Jahr 2014 wurden wieder 1.864 Bambusbären in freier Wildbahn gezählt – 264 Tiere mehr als bei der Zählung im Jahr 2004.

Doch damit sind Große Pandas immer noch eine der seltensten Tierarten der Welt. Was genau bedroht die Bambusbären?

© WWF

Verlust des Lebensraums

Damit Menschen Siedlungen bauen und Felder anlegen können, wurden vor allem in der Vergangenheit viele Wälder abgeholzt.
Damit verloren Pandabären nicht nur ihre Heimat, sondern mit dem Bambus auch ihre wichtigste Nahrung. Zugleich wurden sie immer weiter zurückgedrängt. Heute leben Pandas nur noch in schwer zugänglichen Bergregionen. Inzwischen ist es in China verboten, natürliche Wälder abzuholzen.

© Michel Gunther / WWF
© Christiaan van der Hoeven / WWF

Geteilte Wälder

Durch Straßen, Schienen oder Bergbau werden Reviere der Pandas zerteilt und die Tiere voneinander getrennt. In vielen „Waldinseln“ leben weniger als zehn Pandas, sodass es in der Paarungszeit für die Bären schwerer wird, einen Partner zu finden. Außerdem ist dadurch der genetische Austausch sehr gering. Die Folge ist weniger Nachwuchs, der auch anfälliger für Krankheiten ist.

Natürliches Baumbussterben

Pandas brauchen Bambus. Diese krautige Pflanze stirbt auf natürliche Weise in regelmäßigen Abständen in großen Gebieten ab. Haben die Bären keine Möglichkeit, in ein anderes Gebiet mit Bambus abzuwandern, können sie verhungern.

 

© FF. Merklinger

Es wird zu warm

Wird es zum Beispiel zu schnell zu warm oder regnet es zu oft, wächst auch Bambus nicht mehr gut. Der Bambus und andere Pflanzenarten könnten durch die Klimakrise eines Tages sogar ganz verschwinden. Dann würde der Große Panda keine Nahrung mehr finden.

Fallen-Alarm

Früher wurden Große Pandas gejagt, um ihr schwarz-weißes Fell zu verkaufen oder zu nutzen. Die Jagd auf die Bären ist inzwischen verboten und wird bestraft. Doch Große Pandas tappen versehentlich auch in Fallen, die für Hirsche, Moschustiere und andere Tiere aufgestellt wurden. Dabei können sie sich so schwer verletzen, dass sie sterben.

Was tut der WWF für den Großen Panda?

Der WWF im Einsatz
© Michel Gunther / WWF

Seit 1980 macht sich der WWF für den schwarz-weißen Bären und den Schutz seiner Lebensräume stark. So entstand schon im Jahr 1981 mithilfe des WWF in China ein großes Forschungs- und Schutzzentrum für den Großen Panda. Besonders wichtig ist uns, mehr über seine Verbreitung und Lebensweise zu erfahren, um ihn dadurch besser zu schützen.

 

Gut geschützt

Im Lauf der Jahre sind im Rahmen eines nationalen Schutzprogramms der chinesischen Regierung 67 Schutzgebiete entstanden. Hier leben die Bären weitgehend sicher. Da aber auch viele Pandas außerhalb der Schutzgebiete leben, arbeitet der WWF mit den Forstbetrieben und den Menschen in den Regionen zusammen, um die bedrohten Bären auch dort bestmöglich zu schützen.

 

© Christiaan van der Hoeven / WWF
© Michel Gunther / WWF

Wege schaffen

Damit Pandas wandern und in der Paarungszeit zueinanderfinden können, müssen die Bergwälder, in denen sie leben, verbunden sein. Darum unterstützt der WWF die Errichtung von Waldkorridoren, Wildtierbrücken und -tunneln, damit die Pandas zum Beispiel gefahrlos Straßen über- oder unterqueren können.

Mit Technik im Blick

Um zu wissen, wie viele Pandabären es gibt und wo sie unterwegs sind, werden zum Beispiel GPS-Sender an einigen Tieren befestigt, mit denen sich der Weg eines Großen Pandas per Computer und Smartphone ganz genau verfolgen lässt. Auch Infrarotkameras und Fotofallen werden verwendet. Die Beobachtungen werden in Datenbanken gesammelt und wissenschaftlich ausgewertet.

 

© George B. Schaller / WWF
© Michel Gunther / WWF

Geld verdienen mit geschützter Natur

Der WWF bildet außerdem neue Wildhüter und Wildhüterinnen aus, die auf die Pandas aufpassen, Fallen entfernen, die Tiere zählen und schauen, wo sie leben. Damit hilft der WWF auch Menschen, die in der Nähe der Reservate leben, neue Jobs zu finden – im Naturschutz und auch im Ökotourismus. Denn Reisende, die Natur genießen und nicht zerstören, zahlen für ihre Erlebnisse und sorgen so dafür, dass einheimische Menschen mit Naturschutz Geld verdienen können.

Du willst noch mehr über das WWF-Wappentier erfahren?

Für WWF Junior Mitglieder ab 8 Jahren gibt es weitere spannende Infos im neuen WWF Junior Magazin 3/24. Wir verraten dir, warum der Große Panda zum weltberühmten WWF-Wappentier wurde – und welcher echte Panda das Vorbild für das WWF-Logo war. Dieser WWF-Panda hat sich über mehr als 60 Jahre verändert. Vielleicht hast du eine Idee, wie das WWF-Logo in Zukunft aussehen könnte? Mit unserem kurzen Zeichenkurs geht's ganz fix. Dann male ein Bild von deinem künfitgen Pandazeichen, fotografiere es und lade es in unserer Bildergalerie hoch.

Mit dabei im Magazin ist auch ein toller Tipp für ein pandastisches Kuschelkissen. Viel Spaß beim Zeichnen und Basteln!

© Bernard De Wetter / WWF
© Richard Barrett / WWF

Das Magazin für Minis: Ein Großbär, der auf Bambus steht

Erfahre im neuen Mini-Magazin, was Große und Kleine Pandas gemeinsam haben. Staune, was der Große Panda alles kann – und mache es ihm nach im Spiel „durch den Bambuswald“.

Bastle dir deine pandastische Papptasche und mach mit in unserer kleinen Zeichenschule. Vielleicht malst du uns auch ein neues WWF-Logo? Knipse ein Foto davon und lade es in unserer Bildergalerie hoch.

Außerdem haben wir starke Umwelttipps für euch gesammelt – für euren Garten und den Einkauf, für eure Klamotten und das Kochen.

Basteltipp - Hasenbox